Ehemalige Lambertys Mühle

Auch Mertes - oder Bales Mühle
Ruwer/Eitelsbach, Stadt Trier Fischweg

Beschreibung
Unterschiedliche Bezeichnungen der Mühle in den Urkunden leiten sich von den jeweiligen Pächter-/Eigentümerfamilien und der Dotation der Mühleneinnahmen her: Wismule (1230-1329), Sank Elisabethen Mühle
(1260-1833), Hospitalsmühle (1526-1563; 1813-1836), Mertes Mühle (1617-1748), Lambertys Mühle (ab 1836), Bales Mühle.

Erste Erwähnung findet die Mühle im Kaufvertrag aus dem Jahr 1234, als die Abtei St. Maximin die Mühle von dem Ritter Symon von Züsch erwarb. Abt Heinrich von Bruch zu St. Maximin stiftet die Einnahmen dem Hospital / Kloster Sankt Elisabeth, das der Abtei Maximin angegliedert war; bis 1543 werden die Einnahmen in Rechnungen des Klosters genannt. Im 16. Jahrhundert wurde das Vermögen des Hospitals nicht mehr von dem der Abtei St. Maximin getrennt – die Abtei selbst tritt als Verpächter auf. Lieferungen an die Abtei sind bis 1791 verzeichnet. Im Vergleich mit den anderen Ruwerer Mühlen waren von der Mertes-Mühle deutlich höhere Pachtzahlungen zu erbringen, was wohl auf eine bessere Ausstattung dieser Mühle schließen läßt. Über die Lage der Mühle wird in einer Urkunde aus 1695 nur berichtet, dass sie oberhalb der Köbges Mühle
lag.

Noch 1800 ist die Mühle als Ausgleichsgut den Vereinigten Hospitien in Trier zugehörig. Die Vereinigten Hospitien verkauften die Mühle 1836 an Johann und Bernhard Lamberty von der Irscher Mühle. In der Ur-Riss-Karte von 1866 ist die Mühle mit 3 Mahlgängen eingezeichnet. "Nach Bernhard Bales bekam die Mühle später den Namen Bales-Mühle, seit April 1938 ist die alte Lohmühle im Besitz des Müllers Johann Peter Hüster."1)

2007 wurden die Mühlengebäude im Zuge des Ausbaus/der Erweiterung der Straße Landesstraße 149 abgerissen. [1]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Technische Bauten und Industrieanlagen / Mühlen
Zeit:
1230 bis 2007
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.71244
lat: 49.78086
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Bei der Mertesmühl, Auf der Frohnwiese

Internet
http://www.ruwer.de/

Datenquellen
[1] Text: J. S.-Steinbach, Ruwerer Felsenmühle
1) Matthias Kordel: "Ruwer im Wandel der Zeit" Seite 46
im Übrigen:
- Dr. Theresia Zimmer: „Mühlen an der Ruwer vor dem Jahr 1800“
in Ruwer und Eitelsbach- Zwei Dörfer im Spiegel ihrer Geschichte, Matthias Kordel (Hg)
Seite 172ff, Kliomedia Verlag Trier 2003
- Dr. Theresia Zimmer: „Die Mühlen der Trierer Abtei St. Maximin in Ruwer im 17. und 18. Jahrhundert“
in Neues Trierisches Jahrbuch 1977 Seite 46ff
- Urkunden aus dem Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 193 Nr. 1906 / Bestand 211 Nr. 447,
2141, 2601, 2914
- Urkunden aus dem Archivium Maximinianum Bd. XI S.1227, 1299
[2] Kartenaufnahme der Rheinlande - durch Tranchot und von Müffling, Blatt 215, Trier-Ost von 1816/17, Bearbeitet von Leutnant von Hertell.

Bildquellen
Bild 1: Sammlung Jutta Schömer-Steinbach, Ruwer, 2018.

Stand
Letzte Bearbeitung: 15.09.2018
Interne ID: 7692
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=7692
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