Looskyllermühle im Kylltal

Looskyllermühle, Gemeinde Sülm

Beschreibung
Die Looskyller Mühle wird 1469 als kurtrierischer Besitz genannt, 1577 kam sie in den Besitz derer von Enschringen. Die im Kylltal gelegene Anlage war bis 1810 Bannmühle und stellte ihren Mahlbetrieb (Getreide und Öl) 1910 ein. [1]

Die Mühle Loskyll (Loißkele) gehörte der kurtrierischen Hofkammer und war schon 1469 verpachtet.

1577 kam Georg von Enschringen in den Besitz der Bannmühle und verpachtete für 100 Königstaler an die Eheleute Jakob und Catharina Loskielhe von Bitburg.

Bezüglich des Mahllohns gerieten die nach der Mühle gebannten Sülmer und Röhler im Mai 1683 mit ihrem Müller in Streit. Während er behauptete, sein Lohn werde in gehäuften Molterfäßchen gemessen, wollten die Schöffen der beiden Gemeinden ihm nur das gestrichen Maß zugestehen. In der vor dem Amtmann von Welschbillig verhandelten Klage wurden die Schöffen getadelt und der Looskyller erhielt Recht.

Sülm und Röhl waren verpflichtet worden, die Mühlenpacht nach Trier zu fahren. Sie bestand um 1709 aus 6 Malter Korn und l Malter Zinsfrucht. Beide Gemeinden sträubten sich.

1710 mahnt der Kurfürst die halsstörrigen Röhler und Sülmer, ihren Pflichten gegen die Bannmühle Looskyll nachzukommen, sonst folgen Strafen. 1719 werden 6 Goldgulden Strafe angedroht.

1786 bat Christof Looskyll seinen Grundherrn, den Kurfürsten zu Trier, um Beistand gegen die Sülmer und Röhler.

In seiner Petition heißt es: Das Eis habe in zwei Jahren das Mühlenwehr jämmerlich zerrissen und die Mühl eingesandet. Anstatt zu helfen forderten Sülm und Röhl noch Bezahlung des Holzes, obschon die Mühl alleinig, ohne einige anklebende Sach sich befindet'.

Das soll heißen, dass keine Pflichten des Mühleninhabers gegenüber Sülm und Röhl, z.B. zur Bezahlung des Bauholzes bestünden. Im gleichen Jahre erklären die Mühlenmeister Gumm von Rittersdorf und Wendelin Müller von Gundorf (Gondorf), dass sie seit etwa 30 Jahren für die Looskyller Mühle die Holzarbeit gemacht und ungestört in dem Sülmer und Röhler Gemeindewald das Holz aussuchen durften. Die Bürger hätten es dann zur Mühle gefahren.

Diese Streitigkeiten zogen sich bis in die französische Zeit hin. Im Jahre IV der Republik, am l. Oktober 1795, forderte nun die französische Verwaltung die beiden Gemeinden zur Lieferung der jeweils halben Mühlenpacht nach Trier auf.

Der Mahlbetrieb wurde um 1910 eingestellt und die Wasserkraft der Mühle von 1911 an zur Stromversorgung verwendet. [2]

[...] 1843 lebten in Looskyll zwölf Personen. Damals wurde Getreide gemahlen sowie Öl hergestellt. Die Mühle wurde 1910 still gelegt, ein Sägewerk noch bis 1966 betrieben. [3]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Technische Bauten und Industrieanlagen / Mühlen
Zeit:
1469-1910
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.616906
lat: 49.921993
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Im Looskillerberg

Internet
http://www.stockemer.homepage.t-online.de/roehlweb/muehlen/muehle01.htm

Datenquellen
[1] Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Kreis Bitburg-Prüm, 9.2 Wernersche Verlagsgesellschaft 1994. ISBN 3-88462-132-7
[2] Von Mühlen und Müllern des Bitburger Landes. Geschichtlicher Arbeitskreis Bitburg-Land. ISBN: 3-924631-32-8
[3] Gerten, Wisniewski, Höster: Die Kyll-Geschichte und Geschichten um einen Eifeler Wasserlauf. Hrsg.: Bernd Spindler, Verbandsgemeinde Kyllburg, Oktober 2006.

Bildquellen
Bild 1: Carte de Ferraris 1777 http://www.kbr.be/collections/cart_plan/ferraris/ferraris_fr.html

Stand
Letzte Bearbeitung: 06.04.2015
Interne ID: 7707
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=7707
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