Storke-Mühle

Haus Ewein
Enkirch, Gemeinde Enkirch

Beschreibung
Die am 13. Januar 1331 von der Sponheimer Herrschaft erworbene Ölmühle aus Ravengiersburger Besitz geht nach 1500 in Privatbesitz über und wird von einem Thomas Hanß betrieben, der 1 Pint Öl an die Kaplanei und 1 Pint dem Hospitalvater abliefert. Sein Schwiegersohn, der Gerichtsschöffe und Viergeschworene Hans Immich, erwarb diese Mühle von den Erben und baute sie 1621 neu auf. Diese etwas eigenmächtige Handlung rief die Gemeindeväter auf den Plan, die ihrerseits selbst eine Ölmühle für die Gemeinde bauen wollten.

Beide Mühlen lagen an einem Teich, ganz nahe beieinander, und nur einer konnte mit dem vorhandenen Wasser mahlen. Die Gemeindemühle hatte das Vorrecht, und wenn diese abstellte, durfte der Ölmüller beginnen. Es ist zu verständlich, daß eine solche Einrichtung zu Reibereien führte. Kurz entschlossen erbaut der Pächter der Gemeindemühle, Mathias Echternach, 1623 auf eigene Kosten in die bestehende Mühle eine Ölmühle. Es entspinnt sich ein langer Kampf zwischen beiden Parteien, der mitten im Dreißigjährigen Krieg über ein Jahrzehnt dauert und mit ewigen Klagen und Gegenklagen geführt wird. Sogar die Weißbäcker von Enkirch treten auf den Plan und beklagen, daß durch den Ölmühlenbau der Gemeindemüller nun schlechtes, graues und verderbtes Mehl mache und die Kundschaft sehr klage. Auch werden oftmals die Ölhände an den Säcken abgeputzt, die dann von den Mäusen arg zerfressenwerden. Dazu nehme der Gemeindemüller jetzt beim Mehl 20 statt sonst 18 Pfund Molter (Schwund, Lohn und Abgaben). Da diese Ölmühle mit rationiertem Wasser auskommen mußte und durch die bestehenden Streitigkeiten kaum Öl gemacht werden konnte, ging sie schon zeitig ein. Ein Rotgerber machte eine Gerberei darin auf. Der letzte war ein Gerber Stork, dessen Namen das Gebäude heute noch trägt.

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Technische Bauten und Industrieanlagen / Mühlen
Zeit:
13.01.1331
Epoche:
Gotik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 7.132710
lat: 49.983184
Lagequalität der Koordinaten: Ortslage
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.enkirch-mosel.de/

Datenquellen
Hans-Immich-Spier; Ursprung der Enkircher Mühlen In: Ancharicum - Enkirch - 733 - 1983

Bildquellen
Bild 1: Gemeinde Enkirch (Hg.), 1983. Anchiriacum - Enkirch 733-1983
Bild 2: © Beate Tuerk, Enkirch. beatuerk@web.de
Bild 3: © Beate Tuerk, Enkirch. beatuerk@web.de

Stand
Letzte Bearbeitung: 14.01.2010
Interne ID: 7786
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=7786
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