Fränkische Gräber

Welschbillig, Gemeinde Welschbillig

Beschreibung
[...] Zuweilen haben die Franken ihren Wohnsitz auch noch in bestehenden römischen Villen genommen und ihre Toten - ähnlich wie in der Stadt Trier - auf den schon vorhandenen Friedhöfen der romanischen Bevölkerung beigesetzt. Die Niederlassung in der römischen Villa setzte voraus, dass diese zu Wohnzwecken noch gut geeignet war und große wirtschaftliche Bedeutung besaß. Zu diesen Plätzen gehörte die wegen ihres Hermen-Teiches berühmte Villa von Welschbillig und die Villa von Palzkyll im Kylltal.

J. Steinhausen hat gezeigt, dass beide mit großer Wahrscheinlichkeit Verwaltungsmittelpunkte einer großen kaiserlichen Domäne waren. Die Bedeutung von Welschbillig ist durch die prächtige Ausstattung der Villa (Teich mit Hermengalerie) erwiesen. Im Ortsnamen Palzkyll klingt heute noch das römische Wort palatium (Palast) nach. Die Bedeutung dieser Villa geht auch daraus hervor, dass sie auf dem gegenüberliegenden Leiköppchen eine eigene Burganlage hatte. Auch das im Moseltal gelegene Pfalzel (palatiolum) dürfte zu dieser Gruppe von römischen Villenanlagen gehören, in denen sich Franken niedergelassen haben.

Einordnung
Kategorie:
Archäologische Denkmale / Bestattungen / Grabhügel
Zeit:
Circa 500 nach Chr. bis circa 1220
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.570891
lat: 49.852057
Lagequalität der Koordinaten: Vermutlich
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.welschbillig.de/

Datenquellen
Führer zu den vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern. Band 33. Südwestliche Eifel. Hrsg. Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz. Verlag Philipp von Zabern, Mainz. 1977. ISBN 3-8053-0302-5


Stand
Letzte Bearbeitung: 28.05.2004
Interne ID: 8438
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=8438
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