Gebäude Brückenstraße 27

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Brückenstraße 27

Beschreibung
Das 1769 vom Augustinerkloster errichtete Haus Brückenstraße 27 wird im Jahre 1782 von dem Trierer Kammerrat Döll umgebaut und im wesentlichen mit der heutigen Fassade hergestellt.

Auch dieser Bau hat auf den ersten Blick ein barockes Erscheinungsbild: Zwei Geschosse, fünf Achsen mit zentralem, betontem Eingang, flankiert von flachen glatten Pilastern auf rustizierter Rücklage, über der Tür eine Supraporte; die Fenster segmentbogig mit Scheitelstein, Mansarddach und gequaderte Ecklisenen.

Auch hier zeigen sich wie beim vorigen Gebäude im Detail Formen, die den konventionellen Rahmen des Hauses verlassen: Die Fenstergewände sind faszettiert. Sie sind in Längsrichtung in drei Faszien unterteilt, die sich nach innen hin leicht zurückstaffeln; die äußere Faszie erhält im Gegensatz zu den meisten anderen (späteren) Faszettierungen des Untersuchungszeitraumes ihren Abschluß mit einer astragalartigen Zierleiste, wie sie sehr ähnlich am Schlößchen Monaise verwendet wird.

Das geometrische Ornament unterhalb der Sohlbank ist in ähnlicher Ausbildung an den Fenstern des Sockelgeschosses von Monaise zu finden. Die Scheitelsteine sind in ihrer gesamten Oberfläche als reliefartiger Akanthus- und Palmettenschmuck ausgebildet. Die Supraporte zeigt auch bereits die Schmuckmotive des aufkommenden Louis-seize-Klassizismus: Ein Hängefeston sowie ein an einer Schleife hängendes Medaillon.

Neumeister schlägt das Gebäude irrtümlich dem Empire zu. Allein die Erbauungszeit 1782 sowie der Vorbildcharakter von Monaise hinsichtlich der Ornamentformen weist es als dem Louis-seize zugehörig aus.

Erhaltungszustand: Fassade erhalten

Hausnummerierung:
1784: 588
1851: 117

Baumeister: unbekannt [1]

[siehe auch: Ehemaliges Bankhaus Reverchon]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Unbekannt
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Bürgerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
1782
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.634953
lat: 49.753408
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.drzimmermann.info/

Datenquellen
[1] Michael Zimmermann: Klassizismus in Trier. Die Stadt und ihre bürgerliche Baukunst zwischen 1768 und 1848. WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, 1997. ISBN 3-88476-280-X

Bildquellen
Bild 1: Prof. Wilhelm Deuser, Sammlung Stadtarchiv Trier.
Bild 2: Prof. Wilhelm Deuser, Sammlung Stadtarchiv Trier

Stand
Letzte Bearbeitung: 28.08.2006
Interne ID: 8622
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=8622
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