Ehemaliger Schulbau Liebfrauenstraße 2

Mitte-Gartenfeld, Stadt Trier Liebfrauenstraße 2

Beschreibung
Das seit 1810 als Schule der Laurentiuspfarrei genutzte Gebäude in der Liebfrauenstraße 2 erhält nach Angabe von Lay 1836 durch Neubau der kahlen Fassade die vorliegende Ansicht.

Der eigentliche Schulbau erstreckt sich auf der linken Seite von der Straße weg in die Grundstückstiefe. Daneben befindet sich in der Straßenmauer ein größeres Tor, dahinter eine Remise.

Der 1836 erfolgte Fassadenumbau ist dokumentiert durch einen Plan aus ebendiesem Jahrzehnt. Dieser wurde 1870 zum Zwecke eines Treppenumbaues an den betreffenden Stellen überklebt.

Der alte Plan ist nicht datiert und signiert, jedoch beschriftet mit der Handschrift Wolffs, wie sie auch auf anderen seiner Pläne vorzufinden ist (z Entwurf Mustor oder Proviantamtbäckerei). Der Originalplan zeigt deutlich das ergänzte Mauerwerk im Bereich der Remise, die Wolff zu abgeschlossenen Räumen umbaut, sowie die Anlage der Fenster und die Abänderung des Tores. Die Eintragungen in den alten Fassadenplan sind ebenfalls neueren Datums.

Darüber hinaus zeigt sich die Putzrustika im Erdgeschoss mit ihren alternierenden Quaderhöhen sowie der Fugenanordnung im Bereich der Fensterpfeiler identisch mit derjenigen an Wolffs erstem Entwurf zur Erneuerung des Mustores aus dem Jahr 1835 sowie seinem Entwurf für eine Seminarkirche aus dem Jahr 1830.

Die Fassadengestaltung entspricht derjenigen des Antoniusschulhauses am Viehmarkt aus dem Jahr 1828: Rustiziertes Erdgeschoss mit abschließendem Gurtgesims sowie exponierte gerade Sohlbänke im Erdgeschoss und im Stockwerk, hier jedoch getragen von ebenso einfachen rechteckigen Konsolen.

An beiden Häusern findet sich ein zentraler Aufbau über den beiden mittleren Achsen, als gestelzter Dreiecksgiebel am Viehmarkt und als traufständiges Zwerchhaus mit Serliana in der Liebfrauenstraße.

Möglicherweise erfolgte die Orientierung an der Antoniusfassade aus Kostengründen oder Arbeitsüberlastung.

Erhaltungszustand: nicht erhalten

Hausnummerierung:
1784: 53

Baumeister (zugeschrieben): Johann Georg Wolff (Kreisbaukonduktor und später Bauinspektor sowie bis 1848 Stadtbaumeister)
Geboren: 7.3.1789 in Trier
Gestorben: 31.8.1861

Weitere (erhaltene) Bauten: u.a. Kasinogebäude am Kornmarkt, Hauptzollamt am Johanniterufer 1-3 und das Königlich Preußische Gefängnis, heute Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum. [1]

Einordnung
Ersteller, Baumeister, Architekt, Künstler:
Wolff, Johann Georg (Stadtbaumeister), Trier [1789-1861]; zugeschrieben.
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Bildungsstätten / Schulen
Zeit:
1836
Epoche:
Klassizismus

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.642789
lat: 49.755127
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.drzimmermann.info/

Datenquellen
[1] Michael Zimmermann: Klassizismus in Trier. Die Stadt und ihre bürgerliche Baukunst zwischen 1768 und 1848. WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier, 1997. ISBN 3-88476-280-X

Bildquellen
Bild 1: Prof. Wilhelm Deuser, Sammlung Stadtarchiv Trier.
Bild 2: Trier, Städtische Bauaufsicht

Stand
Letzte Bearbeitung: 14.08.2004
Interne ID: 8760
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=8760
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