Ehemaliges Vogtshaus

Schönecken, Gemeinde Schönecken Von-Hersel-Straße 6

Beschreibung
Vogtshaus
Die ersten Bewohner dieses Hauses aus dem 16. Jahrhundert waren Vogt Eckard Brandt von Buseck und seine Frau Anna von Seyn. Noch heute nennen die Schönecker das Gebäude "Vogtshaus". Die Wappen an der Seitentür, Steinkränze, Reliefs und Inschriften zeugen vom wechselhaften Leben von 12 Generationen in dem denkmalgeschützten Gebäude. Nach erfolgreich durchgeführter Renovierung wird es nun als Seminarhaus genutzt.

[Info-Tafel am Gebäude]


Stattliches zweigeschossiges Wohnhaus in Traufstellung, das nach Westen in Art eines Quereinhauses um einen schmalen Wirtschaftsteil verlängert ist. Zur Straße erscheint der Bau wegen des fast ebenerdigen Kellers dreigeschossig. Die östliche Giebelseite ist wegen des hier gelegenen Eingangs als Hauptfassade ausgebildet und in fünf annähernd gleichmäßig gereihte Achsen mäßig großer Rechteckfenster gegliedert. Die in der mittleren Achse gelegene Haustür mit profilierter, geohrter Einfassung hat ein aufgesetztes Oberlicht mit kräftig vorspringendem Sturzgesims, auf den glatten seitlichen Einfassungen die Datierung 1800. Bauzeitlicher quergeteilter Türflügel, die Aufdoppelung unten als horizontale Zickzackbänder, oben als 16-zackiger Stern. Zur Straße drei Fensterachsen in unregelmäßigen Abständen, in der linken Achse rundbogiger Kellerzugang. Der links anschließende Wirtschaftsteil weist nur wenige Öffnungen auf; im untersten Geschoß eine sicher zweitverwendete, schmal gefaste Türeinfassung mit der Jahreszahl 1588 im Sturz, deren Ziffern die Wappenschilder der Eheleute Johann von Caub und Katharina Zandt von Merl flankieren. Das Innere des Wohnhauses hat die originale Grundrißaufteilung bewahrt: rechts vom Eingang die stark veränderte Stube, dahinter die noch nicht zum Flur hin abgeschlossene Küche mit großem Rauchfang über dem ehemaligen offenen Herdfeuer, straßenseitig zwei weitere, durch ein dreieckiges Vorgelege in der Trennwand heizbare Wohnräume. Vom Innenausbau fehlt im wesentlichen nur der Takenschrank, während die Geschoßtreppe mit Brettbalustergeländer, die Zimmertüren und mehrere Wandschränke aus der Bauzeit erhalten blieben. Zum zweischiffig tonnengewölbten Keller führt aus der Küche eine steinerne Wendeltreppe.

Anstelle eines kleinen Nebengebäudes nordöstlich des Hauses seit 1996 ein untergeordneter Erweiterungsbau in modernen Formen. Dahinter beginnt die steile, in mehreren Stufen terrassierte Gartenanlage, die bis zur Höhe der Kirche den Burgberg hinaufreicht; die Terrassenmauern alt beziehungsweise in alter Bauweise erneuert. Das vermutlich aus einem Burgmannensitz hervorgegangene, 1995/ 96 denkmalgerecht renovierte Anwesen hat neben dem ortsgeschichtlichen vor allem einen hauskundlichen Wert durch das hervorragend erhaltene Innere, das durch die Vielzahl der beheizbaren Räume eine gehobene Wohnkultur erkennen läßt.

[Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Kreis Bitburg-Prüm]

Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale / Wohn- und Wirtschaftsgebäude / Bürgerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude
Zeit:
1588
Epoche:
Renaissance

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.462730
lat: 50.159043
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage

Internet
http://www.schoenecken.com/

Datenquellen
Info-Tafel am Gebäude.

Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Kreis Bitburg-Prüm, 9.3 Wernersche Verlagsgesellschaft ISBN 3-88462-170-X

Bildquellen
Bild 1: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2010.
Bild 2: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2010.
Bild 3: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2010.
Bild 4: © Uwe Widera, 54550 Daun, 2010.

Stand
Letzte Bearbeitung: 31.08.2010
Interne ID: 9006
ObjektURL: https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=9006
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