Burg Kerpen
Kerpen, Gemeinde Kerpen (Eifel)
Beschreibung
Reste der mittelalterlichen Burg, seit 1682 Ruine, in mehreren Terrassen ansteigende Anlage, 12. bis 16. Jahrhundert, romanischer Bergfried. [1]
1893 entdeckte ein junger Maler aus Düsseldorf, Fritz von Wille, die Landschaft der Eifel für sich. Er malte häufig Burgen und bezog selber auf dem Höhepunkt seiner Popularität 1911 die eindrucksvolle Burg Kerpen. Ihm verdanken wir mehrere typische Ölgemälde von Burg Kerpen. Die Geschichte der Burg ist wechselvoll und für die gesamte Eifelregion typisch. 1136 wird Kerpen erstmalig erwähnt. Die heutige Burg liegt in drei Terrassen auf einem Ausläufer des Höhenberges in Form einer Spornanlage. Auf dem höchsten Punkt des Sporns thront der mit Zinnen geschmückte, wuchtige Bergfried über dem kleinen Eifeldorf. Er scheint als letzte Zuflucht für die Burgbewohner in Fehdezeiten Schutz zu bieten und verkörpert gleichzeitig Macht und Bedrohung. Der untere Teil diente als Verlies, und Zugang zum Turm bot eine einziehbare Leiter oder eine schmale Holztreppe.
Der alte Palas liegt südlich des Bergfrieds. Dieses Wohngebäude existiert nicht mehr, sondern ist durch ein 1896/97 errichtetes Wohnhaus, dem Fritz von Wille 1920 ein Atelier anschloss, ersetzt worden. Auf der mittleren Terrasse finden sich heute noch die schweren Aussenmauern des im 14. Jahrhundert errichteten Wohngebäudes. Hier standen auch die Neben- und Wirtschaftsgebäude. Ein 35 Meter tiefer Brunnen sorgte für Frischwasser. Die untere Terrasse wird durch eine von starken Strebepfeilern gestützte Umfassungsmauer gebildet. Hier standen Wirtschaftsgebäude und einige Burgmannenhäuser. Sie alle wurden 1682 zerstört. Französische Truppen unter General Bouffleurs sprengten Dorf und Burg 1689 endgültig in die Luft. 1803 versteigerten die Franzosen die Ruine auf Abbruch an die Gemeinde. Das Schicksal von Burg Kerpen schien besiegelt, als sich endlich 1893 Johann Heinrich Dün der Ruine annahm, den Turm mit Zinnen versah und ein Wohnhaus errichten liess.
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Einen Besuch wert ist die gotische Burgkapelle mit barocker Ausstattung, errichtet um 1500. Die zwei Schiffe der Kapelle werden durch eine Mittelsäule gestützt. [2]
Einordnung
Kategorie:
Bau- und Kunstdenkmale /
Wehrbauten und militärische Anlagen /
Burgen Zeit:
Circa 500 nach Chr. bis circa 1220
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik
Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.732405
lat: 50.311270
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Ortslage
Internet
http://www.castlekerpen.com/
Datenquellen
[1] Denkmalliste der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Rheinland-Pfalz; 2010.
[2] http://www.schloss-guide.de/Suche/Lander/Rheinland-Pfalz/Kerpen/hauptteil_kerpen.html
Bildquellen
Bild 1: Sammlung Peter Valerius, Kordel; Alte Ansichtskarte
Bild 2: © Margraff: Kirchen, Burgen, Bauernhäuser. Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook Trier, 1986
Bild 3: Internet
Bild 4: © Hedi Witter, 2004
Bild 5: © Hedi Witter, 2004
Bild 6: © Rainer Faymonville, 2012. http://www.fotocommunity.de/fotograf/rainer-faymonville/1072775
Stand
Letzte Bearbeitung: 11.09.2013
Interne ID: 945
ObjektURL:
https://kulturdb.de/einobjekt.php?id=945
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