Stalkesbaum als ehemaliger Grenzbaum

Buchet, Gemeinde Buchet

Beschreibung
Gesandte Kaiser Lothars des Frommen bestimmten im Jahr 816 den Stalkesbaum zu einem der Grenzpunkte, die das Land der Prümer Abtei von dem der Königshöfe Thommen und Manderfeld abgrenzte. Die uralte Buche und ihre Sprösslinge dienten dann über Jahrhunderte als Grenzmarkierung. Unter napoleonischer Besatzung wurde der Stalkesbaum erneut für eine Gebietseinteilung herangezogen. Frankreich teilte die besetzten Länder in Provinzen, Kantone und Mairien ein. Der Stalkesbaum schied die Mairien Bleialf und Auw voneinander. In seinem Hauptwerk, der "topografischen Aufnahme der Rheinlande" zeichnete der französische Oberst und Geograph Jean Joseph Tranchot den Stalkesbaum recht genau an der heutigen Position ein. Die Frankreich folgenden Preußen veränderten den Grenzverlauf geringfügig. Der Baum geriet in Vergessenheit, bis er in den 1980er Jahren wiederentdeckt wurde.

Schon kurz nach der Zerstörung hofften Enthusiasten, auf neue Triebe aus dem alten Wurzelwerk. Schließlich war schon die Pflanze, die Fachleute in den 1980er Jahren eindeutig als Stalkesbaum ausmachten, nicht mehr der Baum von 816 - so lange bleibt keine Buche stehen. Der bis 2007 stehende Stumpf wurde aber von Baumexperten als einer von unzähligen Trieben des Urahnen identifiziert [2]

Einordnung
Kategorie:
Naturobjekte / Bäume / Buchen
Zeit:
816
Epoche:
Frühmittelalter / Romanik

Lage
Geographische Koordinaten (WGS 1984) in Dezimalgrad:
lon: 6.342441
lat: 50.275168
Lagequalität der Koordinaten: Genau
Flurname: Am Stalkesbaum

Internet
http://www.buchet.de/

Datenquellen
[1] Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und von Müffling (1803-1820) Blattnummer: 152, Jahrgang: 1810/11, Blattname: Bleialf, Aufnahme: Ing. Geograph 2. Klasse Pierrepont © GeoBasis-DE / LVermGeoRP 2016, dl-de/by-2-0, www.lvermgeo.rlp.de
[2] Frank Auffenberg: Junger Sprössling gibt neue Hoffnung in Trierischer Volksfreund vom 16.04.2014 https://www.volksfreund.de/region/bitburg-pruem/junger-sproessling-gibt-neue-hoffnung_aid-5290595
[3] Hans-Josef Schad: Land zwischen Venn und Schneifel - ISBN 978-3-7583-2648 6


Stand
Letzte Bearbeitung: 22.05.2024
Interne ID: 53219
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